Begegnung mit den Walen

 

 

2019.02.13  Magische Wüstenfahrt

 

Die Fahrt nach San Felipe, eine Überraschung der besonderen Art! Wir sind erstaunt, dass die Strasse plötzlich zu eine Wüstenpiste wird und fragen uns warum. Bald wird klar, da hat die Natur auf ganz üble Weise gewirkt und vieles zerstört. Ganze Strassenabschnitte, sogar Brücken sind einfach weggebrochen. Aber keine Sorge, überall gibt es Umwege über Feldwege, es rüttelt und schüttelt, aber es geht weiter! Direkt neben einer abgesackten Brücke erblüht ein Bord, enorm diese Blütenvielfalt, wie ein wunderschöner Wüstengarten. Mir kommt es vor, als ob die Natur sein Revier wieder zurück erobern will! Schon so oft habe ich von der blühenden Wüste gehört und gelesen, das zu erfahren ist aber noch eine andere Dimension. Die Farbenpracht der Primeln gemischt mit Anemonen und vielen blühenden Kakteen, alles breitet sich aus wie ein riesiger Teppich. Der süsse Duft in der Luft, kaum zu glauben. Auf der Baja blüht ein Baum, den gibt es nur hier. Der sieht aus wie ein verkehrt in den Boden gestecktes Rüebli. Die Wüste ist sehr interessant und abwechslungsreich, trotzdem bin ich unendlich froh, nicht hier leben zu müssen! Die Reise vom Süden der Baja California bis ganz in den Norden war hoch interessant, aber auch sehr anstrengend. Ends aller Ends hat es sich allemal gelohnt:

 

 

Das bunte Leben Mexikos

 

Die Mexikaner geniessen die Wochenenden bunt und vielfältig, mit Pic nic am Strand, nicht die Wellen geniessend, sondern mit aller Arten von Fahrzeugen auskostend, laut, schnell und spektakulär muss es sein. Die Dünenstrände sind breit genug, um wie auf Pisten fahren zu können. Dass sich da mal einer einsandet, ist egal, genügend starke Männer helfen, wieder klar zu kommen. Schon Kinder üben dieses Kurvenfahren am Meeresstrand, nicht ganz ungefährlich. Der Bieswind holt uns immer wieder ein, so ist schwimmen nur für hartgesottene ein Vergnügen.

 

Unser Weg führt ab jetzt wieder ins Landesinnere, nach Tepic. Der Lebensstil ist hier typisch mexikanisch. Auf dem Zocalo, dem Hauptplatz im Stadt-zentrum, treten etwa 20 Gruppen von Jugendlichen auf, so ab 8 – bis 20- jährige Mädchen und Jungs. Alle in Uniformen, ca. die Hälfte spielt Trompete, die anderen trommeln. Es geht militärisch zu und her, musizierend und zugleich in Schrittkombinationen präsentieren sie sich, mal besser, mal noch ziemlich verbesserungswürdig. Wie wir auf Flyern lesen können, ist das Ziel, gewaltfrei und diszipliniert leben zu lernen, möge es gelingen.

 

Weiter geht’s nach Tequila, wer kennt dieses Getränk nicht? Gebraut wird es aus den blauen Agaven, diese brauchen 7 Jahre um dafür reif genug zu sein. Deshalb sind die riesigen Felder immer in anderen Wachstumsstadien, schön anzusehen. Das hochprozentige Getränk ist sehr gefragt, das Städtchen rammelvoll mit Besuchern, so ziehen wir schnell wieder weiter! Stille ist jetzt gefragt, diese finden wir am Chapala-See. Der See ist sehr gross, eingebettet in Bergketten, und Feldern, die genutzt werden für Plantagen aller Art. Es fährt kein Schiff, niemand badet, könnte es sein, dass er für Abwässer genutzt wird, sieht ganz danach aus. Zum Glück gibt es Thermalwasser im Pool, schön warm, ideal für eine Tiefenentspannung.

 

Jetzt geht’s zu Charly, einem Schweizer der in der Nähe von Guadalachara ein Restaurant mit Campingplatz aufgebaut hat. Wir feiern seinen Geburtstag, zusammen mit einigen Schweizern und Schweizerinnen. Gleiches gesellt sich halt auch hier gerne mit Gleichem, ein schöner Abend mit Musik war es allemal. Der Austausch unter Reisenden kommt dabei nicht zu kurz und macht bewusst, wie unterschiedlich individuell das Unterwegssein gelebt wird. Im Nachbardorf besichtigen wir eine von einem Schweizer geführte Mühle, die topmodern ausgerüstet ist. Mexikaner essen wenig Käse, deshalb reiste einer nach Europa; nach Frankreich, Niederlande und natürlich in die Schweiz um die Käseherstellung zu erlernen. Hier produziert er nun Camembert, «Grüyer, damit das Label geschützt bleibt» und viele Sorten mehr. Ideal zum Einkaufen für uns verwöhnte Schweizer!

 

Noch 2 Städte wollen wir besuchen, ein langes Stück Autobahn ist zu bewältigen! Welch Überraschung wie viele Spaziergänger, auch mit Kinderwagen, dafür die Autobahn benutzen. Auch mit dem Velo zur Arbeit fahren, dabei ohne weiteres die Fahrbahn überquerend ist selbstverständlich. Guanajuato ist unser Ziel. Eine wohlhabende Stadt, das ist sofort ersichtlich. Farbige Häuser am Ende eines Tales stehen an den Berghängen, steil und eng sind die Wege, dass selbst unser 4x4 ins Stocken gerät, dank Peter dem geübten Fahrer überwinden wir auch diese Situation. Es wurde hier Gold und Silber abgebaut, dadurch sind die Einwohner zu Reichtum gekommen. In Mexiko sind alle bemüht, den Reichtum nicht zu zeigen, so sind wir immer wieder überrascht über die schönen Innenhöfe mit blühenden Gärten. Wintermüde Kanadier und Amerikaner helfen, den Wohlstand aufrecht zu erhalte, denn kulinarisch und kulturell wird vieles geboten. Alles erstrahlt, daneben sehe ich aber unglaublich viele Lumpensammler. Die sammeln nicht unbedingt Lumpen, haben aber nicht viel mehr zum Leben als das was sie tragen, Lumpen halt. Waschen können diese sich so gut wie nie, so empfinde ich das auf jeden Fall, da bleibt mir nichts anderes übrig, als diesen Missstand auszuhalten und stark zu bleiben.

 

 

 

San Miguel de Allende ist das letzte Ziel dieser Reise. Wieder eine zierliche Stadt, die durch den Handel von Bodenschätzen reich geworden ist. Im Zentrum steht eine Kirche, einzigartig schön. Ein spezieller Stein, rosa weiss wurde zum Bauen verwendet. Viele Türme und Türmchen ragen in den blauen Himmel. Scheinbar hat der Erbauer das Gebäude an Hand von Bildern aus Europa konstruiert, das ist ihm perfekt gelungen, es hat mich berührt. Einmal mehr können Bilder das wirklich Schöne nur erahnen lassen, ich bin froh diese Kirche in Natura gesehen zu haben. Nach 7'600 gefahrenen Kilometern geht’s zum Haus in Cuernavaca um zu reflektieren und Auszuruhen. Obwohl ich erst einen kleinen Teil von Mexiko gesehen habe, empfinde ich das Land als unglaublich vielfältig, interessant und sehenswert. Die Menschen sind sehr freundlich und scheinen zufrieden mit sich und dem Leben zu sein. Im Herbst geht’s weiter, wenn alles klapp nach Guatemala und weiter bis Panama, mal planen und abwarten.

 

Unsere erste gemeinsame Reise                                                       7. Januar - 5. März 2019 7,600 Kilometer

Spanienreise / Andalusien gehe zum Licht 

im Mai / Juni 2019

und wieder 5100 Kilometer unterwegs

Andalusien - gehe zum Licht

 

Andalusien – gehe zum Licht

 

Jetzt ist gerade ein halbes Jahr vergangen, seit ich meine Yogapraxis übergeben habe. Das Reisen ist ein würdiger Ersatz, nach all den inneren Erfahrungen über Yoga nun die äusseren Eindrücke zu geniessen und die Erfahrungen als Impulse für mich nutzen zu dürfen. Die sehr hohen Temperaturen, weit über 30 Grad, waren allerdings für meinen Körper sehr belastend, eine neue Erfahrung, die wir in nächster Zeit wahrscheinlich immer öfter machen müssen. Der Klimawandel ist auch in der Natur deutlich zu sehen. Nach all den Städtebesuchen wollten wir unsere Reise in der Camargue abschliessen. Vor ca. 40 Jahren war ich das letzte Mal da, die Klimaveränderung ist klar zu erkennen, denn grosse Flächen sind ausgetrocknet und dadurch keine Flamingos mehr zu sehen.

 

Unsere Art zu Reisen erfüllt mich sehr. Wir essen und übernachten vorwiegend im Auto. Jetzt sind wir am Planen der Reise nach Panama, starten werden wir im November. Voraussichtlich sind wir dann bis ca. März 2020 unterwegs.